Von 133 Straßen in Waldheim und den eingemeindeten Orten sind 2 nach Frauen benannt:
Luise-Romstedt-Straße
Luise Romstedt wurde am 27. Februar 1888 in Hohenlimburg in Westf. geboren. Sie war mit dem Grubenmechaniker Karl Bartock verheiratet und hatte sechs Kinder. Luise Romstedt war Stadtverordnete und Frauenbeauftragte der KPD in Duisburg und Opfer des Nationalsozialismus.
Vom 28.09.1933 bis 30.09.1935 war sie in der Strafanstalt Ziegenhain (Hessen) in Haft. Vier Kinder wurden ihr entzogen und mit neuen Namen bei anderen Familien untergebracht.
1936 erfolgte eine weitere Verurteilung zu 10 Jahren Haft. Sie war zuerst im Frauenzuchthaus Cottbus inhaftiert, später erfolgte eine Verlegung nach Waldheim (Sachsen), wo sie am 08.05.1945 – nur wenige Stunden nach der Befreiung durch die Rote Armee – völlig ausgezehrt starb.
Auf Beschluss der Stadtverwaltung Waldheim wurde die ehemalige Hans-Schlemmer-Straße in Luise-Romstedt-Straße umbenannt. An ihrem ehemaligen Wohnort in der Wilhelmstraße 49 in Duisburg-Marxloh wurde ein Stolperstein verlegt.
Carolastraße
Benannt nach der sächsischen Königin Karola, Königin von Sachsen, die 1907 verstarb.
Carola von Sachsen, geborene Prinzessin von Wasa-Holstein-Gottorp, letzte Königin von Sachsen, engagierte sich begeistert und geschickt im karitativen Bereich. Sie wurde am 5. August 1833 in Wien geboren; sie starb am 15. Dezember 1907 in Dresden. Ausnahmsweise war die Heirat mit Albert von Sachsen eine Liebesheirat. Ihr königlicher Gemahl stützte ihre Arbeit. Carola widmete sich dem Aufbau vieler neuer sozialer Institutionen im Königreich Sachsen, wie zum Beispiel Pflege- und Schulungseinrichtungen. In der Wohltätigkeits-, Armen- und Krankenfürsorge setzte sie neue Impulse. Mit ihrem Engagement für Hilfs-, Kinder- und Frauenvereine trug sie zur Förderung und Anerkennung benachteiligter Gruppen bei. Durch die Ausbildung von Frauen und Mädchen zu Krankenschwestern, Wirtschafterinnen, Näherinnen u. a. Berufszweigen entstanden neue Betätigungsfelder für diese Benachteiligten. Carola erhielt mehrere Auszeichnungen, auch den Sidonien – Orden. Als Namensgeberin der „Carola-Medaille“, die für tätige Nächstenliebe verliehen wurde, blieb sie im Volk in Erinnerung. Nach ihr sind im Land Sachsen viele Örtlichkeiten benannt, vor allem in Dresden, wo sie unmittelbar gewirkt hatte. Ursula Brekle
Zwischen 1945 bis 1990 hieß sie Rosa- Luxemburg- Straße. Mit dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 28.06.1990 wird sie wieder in Carolastraße umbenannt.