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Rochlitz – Straßen nach Frauen benannt

Von 129 Straßen in Rochlitz sind 3 nach einer Frau benannt.

Caspari-Straße

ist eigentlich nach einem Mann benannt. Wenn ich es aber genau nehme, dann können wir auch aus dem Straßennamen auf eine Frau schließen:

Gertrud Caspari gilt als eine der erfolgreichsten und populärsten Bilderbuchillustratorinnen im deutschsprachigen Raum während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihr Schaffen war wegweisend und wirkte stilprägend auf die Entwicklung des Bilderbuchs. C. trat v.a. mit Kinderporträts hervor. In ihren Bilderbüchern sind zudem zahlreiche Darstellungen ihrer sächsischen Heimat zu finden – neben romantischen Landschaften und der heimischen Tierwelt z.B. auch die Dresdner Frauenkirche oder die berühmte Brücke „Blaues Wunder“.

(Zitat aus: Sächsische Biografie)

Kunigundenstraße

….ist benannt nach der Heiligen Kunigunde, Kunigunde von Luxemburg, der Ehefrau von Kaiser Heinrich II. Sie war die Königin und Kaiserin des heiligen römischen Reiches.

Sie lebte um 980 – 1033 und starb im von ihr gegründeten Benediktinerinnenkloster Kaufungen.

Sie wurde in der Familiengrablege in Bamberg beerdigt.

Die Kunigundenkirche in Rochlitz ist nach ihr benannt, da sie zu ihrer Heiligsprechung wohl um 1200 im romanischen Stil erbaut wurde.

Sophienplatz

….ist wohl nach der hl. Sophia von Rom oder nach der Hagia Sophia – der Göttin der Weisheit benannt?

Wohl sehr wahrscheinlich ist die Benennung des Platzes nach der Herzogin Sophie von Brandenburg, die mehrere Jahre in Rochlitz lebte.

Sophie von Brandenburg (geb.: 6.Juni 1568 in Brandenburg, gest.: 7.Dezember 1622 in Dresden)

Nach dem Tod ihres Ehemanns, der bereits mit 31 Jahren starb, wurde Sophie, gemeinsam mit Herzog Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar Regentin des Kurfürstentums für ihren ältesten Sohn.

Sophie war eine orthodoxe Lutheranerin und bekämpfte den Kryptokalvinismus in Sachsen. Nach Christians I. Tod im Jahr 1591 ließ sie dessen calvinistischen Kanzler Nikolaus Krell, einen Gegner der Lutherischen Orthodoxie, auf der Festung Königstein gefangensetzen und 1601 auf dem Dresdener Neumarkt hinrichten. In Anspielung auf die gläubige Witwe Judith im Buch Judit feierten die orthodoxen Lutheraner sie daraufhin als „Judith von Sachsen“.

Das Fraumutterhaus 1617.[1]
Als Witwe lebte Sophie bis 1602 auf Schloss Rochlitz, dann bis 1611 auf Schloss Colditz, das sie mit aufwändigen Gartenanlagen schmücken ließ, und später im sogenannten „Fraumutterhaus“ in Dresden. Mit dem Sophiendukaten ließ sie eine eigene Münze prägen und die alte Franziskanerkirche in Dresden wieder zum Gottesdienst herrichten (1599–1610), die nach ihrem Taufnamen Sophienkirche genannt wird.[2]

Von Kurfürstin und Herzogin Sophie hat außerdem Der Herzogin Garten in Dresden seinen Namen. Ferner ist die Große Prunkkassette der Kurfürstin Sophia nach ihr benannt – ein repräsentativer Schmuckkasten, der als eines der bedeutendsten Zeugnisse der deutschen Goldschmiedekunst der Spätrenaissance gilt und im Grünen Gewölbe ausgestellt ist. Sophie hatte ihn 1588 von ihrem Gatten als Weihnachtsgeschenk erhalten.

Sie starb 1622 auf Schloss Colditz.