FemBio Frauen-Biographieforschung e.V. widmet sich der Aufklärung der Gesellschaft über ihre bessere Hälfte. Gegründet 2001 von Luise F. Pusch als Institut für Frauen-Biographieforschung in Hannover, ist FemBio seit 2004 ein steuerbegünstigter gemeinnütziger Verein. Die Große FemBio-Datenbank (offline) verzeichnet über 31.000 bedeutende Frauen aller Epochen und Länder, die nach zahlreichen Kriterien (circa 250 Attribute) durchsucht und verknüpft werden können. Seit 1982 wurden Daten gesammelt, täglich kommen neue hinzu.
Kategorie: Historische Frauen
Frauen haben in der Vergangenheit viel bewirkt. Das zeigen wir hier….
Wenn Du zu einer historischen Frau in Mittelsachsen geforscht hast oder denkst, dass sie unbedingt hier eingetragen werden sollte,
dann melde Dich bei uns: j.decke@framisa.de
Rochlitz – Straßen nach Frauen benannt
Von 129 Straßen in Rochlitz sind 3 nach einer Frau benannt.
Caspari-Straße
ist eigentlich nach einem Mann benannt. Wenn ich es aber genau nehme, dann können wir auch aus dem Straßennamen auf eine Frau schließen:
Gertrud Caspari gilt als eine der erfolgreichsten und populärsten Bilderbuchillustratorinnen im deutschsprachigen Raum während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihr Schaffen war wegweisend und wirkte stilprägend auf die Entwicklung des Bilderbuchs. C. trat v.a. mit Kinderporträts hervor. In ihren Bilderbüchern sind zudem zahlreiche Darstellungen ihrer sächsischen Heimat zu finden – neben romantischen Landschaften und der heimischen Tierwelt z.B. auch die Dresdner Frauenkirche oder die berühmte Brücke „Blaues Wunder“.
(Zitat aus: Sächsische Biografie)
Kunigundenstraße
….ist benannt nach der Heiligen Kunigunde, Kunigunde von Luxemburg, der Ehefrau von Kaiser Heinrich II. Sie war die Königin und Kaiserin des heiligen römischen Reiches.
Sie lebte um 980 – 1033 und starb im von ihr gegründeten Benediktinerinnenkloster Kaufungen.
Sie wurde in der Familiengrablege in Bamberg beerdigt.
Die Kunigundenkirche in Rochlitz ist nach ihr benannt, da sie zu ihrer Heiligsprechung wohl um 1200 im romanischen Stil erbaut wurde.
Sophienplatz
….ist wohl nach der hl. Sophia von Rom oder nach der Hagia Sophia – der Göttin der Weisheit benannt?
Wohl sehr wahrscheinlich ist die Benennung des Platzes nach der Herzogin Sophie von Brandenburg, die mehrere Jahre in Rochlitz lebte.
Sophie von Brandenburg (geb.: 6.Juni 1568 in Brandenburg, gest.: 7.Dezember 1622 in Dresden)
Nach dem Tod ihres Ehemanns, der bereits mit 31 Jahren starb, wurde Sophie, gemeinsam mit Herzog Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar Regentin des Kurfürstentums für ihren ältesten Sohn.
Sophie war eine orthodoxe Lutheranerin und bekämpfte den Kryptokalvinismus in Sachsen. Nach Christians I. Tod im Jahr 1591 ließ sie dessen calvinistischen Kanzler Nikolaus Krell, einen Gegner der Lutherischen Orthodoxie, auf der Festung Königstein gefangensetzen und 1601 auf dem Dresdener Neumarkt hinrichten. In Anspielung auf die gläubige Witwe Judith im Buch Judit feierten die orthodoxen Lutheraner sie daraufhin als „Judith von Sachsen“.
Das Fraumutterhaus 1617.[1]
Als Witwe lebte Sophie bis 1602 auf Schloss Rochlitz, dann bis 1611 auf Schloss Colditz, das sie mit aufwändigen Gartenanlagen schmücken ließ, und später im sogenannten „Fraumutterhaus“ in Dresden. Mit dem Sophiendukaten ließ sie eine eigene Münze prägen und die alte Franziskanerkirche in Dresden wieder zum Gottesdienst herrichten (1599–1610), die nach ihrem Taufnamen Sophienkirche genannt wird.[2]
Von Kurfürstin und Herzogin Sophie hat außerdem Der Herzogin Garten in Dresden seinen Namen. Ferner ist die Große Prunkkassette der Kurfürstin Sophia nach ihr benannt – ein repräsentativer Schmuckkasten, der als eines der bedeutendsten Zeugnisse der deutschen Goldschmiedekunst der Spätrenaissance gilt und im Grünen Gewölbe ausgestellt ist. Sophie hatte ihn 1588 von ihrem Gatten als Weihnachtsgeschenk erhalten.
Sie starb 1622 auf Schloss Colditz.
Mittweida – Straßen nach Frauen benannt
von 169 Straßen, die zu Mittweida gehören, sind 2 nach einer Frau benannt.
Sophie-Scholl-Straße – Biografische Daten findest du hier…
Rosa-Luxemburg-Straße – Biografische Daten findest du hier…
Döbeln – Straßen nach Frauen benannt
Von 355 Straßen, die auch durch Eingemeindungen zu Döbeln gehören, sind genau 2 nach einer Frau benannt.
Käthe-Kollwitz-Straße – Biografisches zu Käthe Kollwitz…
Rosa-Luxemburg-Straße – Biografisches zu Roasa Luxemburg
Eva Humburg – Textilgestalterin
▶ Musterzeichnerin, Textildesignerin, Bildende Künstlerin
▶ * 12. Oktober 1920 in Chemnitz
▶ † 15. Juni 2018 in Gotha
Eva Humburg, geb. Tannenhauer war von 1956 bis 1990 für die Entwicklung und den Erhalt sämtlicher Muster in der Weberei Tannenhauer verantwortlich. Sie war die Tochter von Kurt und Schwester von Werner Tannenhauer. Nach einer 3-jährigen kaufmännischen Lehre mit Abschlussprüfung 1940 und dem Erlernen der Handweberei im elterlichen Betrieb, schloss sie 1943 ihr Studium an der Höheren Fachschule für Textilindustrie in Chemnitz im Fach Textilflächenkunst und Gewebegestaltung ab. Zudem war sie bereits nach zwei Semestern als Lehrbeauftragte für Gewebegestaltung an der Schule tätig. An der Fachschule für Textilindustrie Glauchau erhielt sie eine Weiterbildung in der Hand- und Dreherwe berei und schloss diese mit der Gesellenprüfung für das Weberhandwerk ab. 1944 bewarb sie sich an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und bestand die Aufnahmeprüfung. Durch die Kriegsereignisse kam es jedoch zur Schließung der Hochschule. Eva Tannenhauer blieb in Braunsdorf, heiratete Sigfried Humburg und arbeitete, mit Unterbrechung durch die Kindererziehungszeit von 1947 bis 1955, weiterhin in der Weberei. Ab 1956 gestaltete sie sämtliche Möbel- und Dekorationsstoff-Kollektionen. Die Kollektionen der Feindeko- und Grobdeko- Stoffe entstanden in enger Zusammenarbeit mit Sigrid Kölbel vom Institut für Architektur und Innengestaltung der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (heute: Bauhaus-Universität Weimar). Seit 1956 war sie mit Musterentwürfen und Stoffen in fast jeder namhaften nationalen und internationalen Ausstellung im Bereich Kunst und Design vertreten. 1966 wurde sie in den Verband Bildender Künstler
Deutschlands aufgenommen. Sie erhielt vom Ministerrat der DDR, Amt für Industrielle Formgestaltung (AIF), die Berufung als Gutachterin für „Deko“ und arbeitete ab 1973 im Gutachterausschuss. Die Neuentwicklung von Dessins wurde 1983 eingestellt.
Eva Humburg war jedoch bis zur Schließung im Mai 1990 in der Weberei tätig.
i.d.a. – Der Dachverband deutschsprachiger Lesben-/ Frauenarchive
Im Dachverband i.d.a. – informieren, dokumentieren, archivieren – sind Lesben- und Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Luxemburg und Italien organisiert. Seit 1983 treffen sich Vertreterinnen der Einrichtungen zu Tagungen für fachlichen Austausch und Vernetzung. Hieraus ging 1994 der Dachverband hervor.
Die i.d.a.-Einrichtungen sind Gedächtnis und lebendige Zentren feministischer Bewegungen sowie von Frauen- und Geschlechterforschung. Auf diese Weise gibt es im deutschsprachigen Raum eine hervorragende regionale Überlieferungslage zur Historischen und Neuen Frauenbewegung sowie eine gute Literaturversorgung zu den Gender Studies.
Seit 2015 können die Bestände der i.d.a.-Einrichtungen vernetzt durchsucht werden mit dem META-Katalog. Seit 2018 ermöglicht das Digitale Deutsche Frauenarchiv mit digitalisierten Materialien direkte Einblicke in die Bestände der analogen Einrichtungen.
META – die feministische Suchmaschine
Akteurinnen der Frauenbewegung
Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) ist ein interaktives Fachportal zur Geschichte der Frauenbewegungen in Deutschland.
Historische Frauen in Mittweida
Lina Scheffler – Wirtin / Ingrid von Reyher – Dozentin / Lydia Winogradoff – Studentin / Margareta Langheinrich – Studentin / Ursula Weichelt – Studentin / Irina Jeruschka – Gefangene / Helene Wagner – Politikerin / Olly Reinheimer – Künstlerin / Katharina Geigenmüller – Künstlerin Bauhaus / Astrid Bless – Schauspielerin / Gerda Wunderlich – Bürgermeisterin / Frieda Bach – Geschäftsfrau / Gertrud von Haugwitz – Hausfrau / Elsa Brändström – Philantrophin
Es gibt eine Stadtführung zu den Frauen Mittweidas – Bitte melden sie sich bei: j.decke@framisa.de
Hier ist eine Liste mit den biografischen Daten als pdf:
Elfriede Vey
geb. Siegmann | 1922-1997, Radrennfahrerin, Freiberg/Sachs.