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Hartha – Straßennamen nach einer Frau benannt?

Von 98 Straßen ist eine Straße mit einem Frauennamen benannt. Dabei handelt es sich wohl um die der heiligen Anna oder es geht um Anna von Sachsen, eine sächsische Herzogin mit tragischer Geschichte:

Annenstraße

Anna (von hebräisch חַנָּה Ḥannah; griech.: Αννα) wird in mehreren apokryphen Schriften des 2. bis 6. Jahrhunderts als Mutter Marias und damit als Großmutter Jesu Christi angesehen. In den vier kanonischen Evangelien wird sie nicht erwähnt. Seit dem Mittelalter wird sie als Heilige verehrt und vielfach künstlerisch dargestellt. (Wikipedia)

Es könnte auch nach der sächsischen Herzogin Anna von Sachsen benannt sein:

Anna von Sachsen (* 23. Dezember 1544 in Dresden; † 18. Dezember 1577 ebenda) war die Tochter des Kurfürsten Moritz von Sachsen und der Agnes von Hessen und die zweite Frau von Wilhelm von Oranien.

1561 heiratete Anna den aus Nassau-Dillenburg stammenden Prinzen von Oranien, den wohlhabendsten und einflussreichsten Adeligen der Niederlande, und zog mit ihm auf Schloss Breda. Die Verbindung von Anna und Wilhelm entwickelte sich zur „fürstlichen Ehetragödie des 16. Jahrhunderts“ (Hans Kruse).

Nachdem das Paar 1567 vor der Verfolgung durch den Herzog von Alba und seinen Blutrat aus den Niederlanden nach Dillenburg hatte fliehen müssen und Anna eine Affäre mit Jan Rubens, dem Vater des Malers Peter Paul Rubens, begonnen hatte, zerbrach die Ehe nach mehreren vorhergehenden Krisen endgültig. Anna verbrachte die Jahre von 1571 bis 1575 wegen des Ehebruchs mit Jan Rubens, von dem sie auch ein Kind bekam, unter Hausarrest auf den Schlössern Siegen und Beilstein, zunehmend von seelischer und körperlicher Krankheit gezeichnet, die vermutlich mit wachsendem Alkoholmissbrauch zusammenhing. Als sich Wilhelm von Oranien 1575 von Anna scheiden ließ und erneut heiratete, holte ihr Onkel Kurfürst August sein früheres Pflegekind Anna nach Sachsen zurück. 1577 starb sie in Dresden, in zwei Räumen des Schlosses eingesperrt, psychisch und körperlich schwer krank, an inneren Blutungen.

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Waldheim-Straßennamen nach Frauen benannt

Von 133 Straßen in Waldheim und den eingemeindeten Orten sind 2 nach Frauen benannt:

Luise-Romstedt-Straße

Luise Romstedt wurde am 27. Februar 1888 in Hohenlimburg in Westf. geboren. Sie war mit dem Grubenmechaniker Karl Bartock verheiratet und hatte sechs Kinder. Luise Romstedt war Stadtverordnete und Frauenbeauftragte der KPD in Duisburg und Opfer des Nationalsozialismus.

Vom 28.09.1933 bis 30.09.1935 war sie in der Strafanstalt Ziegenhain (Hessen) in Haft. Vier Kinder wurden ihr entzogen und mit neuen Namen bei anderen Familien untergebracht.

1936 erfolgte eine weitere Verurteilung zu 10 Jahren Haft. Sie war zuerst im Frauenzuchthaus Cottbus inhaftiert, später erfolgte eine Verlegung nach Waldheim (Sachsen), wo sie am 08.05.1945 – nur wenige Stunden nach der Befreiung durch die Rote Armee – völlig ausgezehrt starb.

Auf Beschluss der Stadtverwaltung Waldheim wurde die ehemalige Hans-Schlemmer-Straße in Luise-Romstedt-Straße umbenannt. An ihrem ehemaligen Wohnort in der Wilhelmstraße 49 in Duisburg-Marxloh wurde ein Stolperstein verlegt.

Carolastraße

Benannt nach der sächsischen Königin Karola, Königin von Sachsen, die 1907 verstarb.

Carola von Sachsen, geborene Prinzessin von Wasa-Holstein-Gottorp, letzte Königin von Sachsen, engagierte sich begeistert und geschickt im karitativen Bereich. Sie wurde am 5. August 1833 in Wien geboren; sie starb am 15. Dezember 1907 in Dresden. Ausnahmsweise war die Heirat mit Albert von Sachsen eine Liebesheirat. Ihr königlicher Gemahl stützte ihre Arbeit. Carola widmete sich dem Aufbau vieler neuer sozialer Institutionen im Königreich Sachsen, wie zum Beispiel Pflege- und Schulungseinrichtungen. In der Wohltätigkeits-, Armen- und Krankenfürsorge setzte sie neue Impulse. Mit ihrem Engagement für Hilfs-, Kinder- und Frauenvereine trug sie zur Förderung und Anerkennung benachteiligter Gruppen bei. Durch die Ausbildung von Frauen und Mädchen zu Krankenschwestern, Wirtschafterinnen, Näherinnen u. a. Berufszweigen entstanden neue Betätigungsfelder für diese Benachteiligten. Carola erhielt mehrere Auszeichnungen, auch den Sidonien – Orden. Als Namensgeberin der „Carola-Medaille“, die für tätige Nächstenliebe verliehen wurde, blieb sie im Volk in Erinnerung. Nach ihr sind im Land Sachsen viele Örtlichkeiten benannt, vor allem in Dresden, wo sie unmittelbar gewirkt hatte. Ursula Brekle


Zwischen 1945 bis 1990 hieß sie Rosa- Luxemburg- Straße. Mit dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 28.06.1990 wird sie wieder in Carolastraße umbenannt.

Quelle

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Rochlitz – Straßen nach Frauen benannt

Von 129 Straßen in Rochlitz sind 3 nach einer Frau benannt.

Caspari-Straße

ist eigentlich nach einem Mann benannt. Wenn ich es aber genau nehme, dann können wir auch aus dem Straßennamen auf eine Frau schließen:

Gertrud Caspari gilt als eine der erfolgreichsten und populärsten Bilderbuchillustratorinnen im deutschsprachigen Raum während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihr Schaffen war wegweisend und wirkte stilprägend auf die Entwicklung des Bilderbuchs. C. trat v.a. mit Kinderporträts hervor. In ihren Bilderbüchern sind zudem zahlreiche Darstellungen ihrer sächsischen Heimat zu finden – neben romantischen Landschaften und der heimischen Tierwelt z.B. auch die Dresdner Frauenkirche oder die berühmte Brücke „Blaues Wunder“.

(Zitat aus: Sächsische Biografie)

Kunigundenstraße

….ist benannt nach der Heiligen Kunigunde, Kunigunde von Luxemburg, der Ehefrau von Kaiser Heinrich II. Sie war die Königin und Kaiserin des heiligen römischen Reiches.

Sie lebte um 980 – 1033 und starb im von ihr gegründeten Benediktinerinnenkloster Kaufungen.

Sie wurde in der Familiengrablege in Bamberg beerdigt.

Die Kunigundenkirche in Rochlitz ist nach ihr benannt, da sie zu ihrer Heiligsprechung wohl um 1200 im romanischen Stil erbaut wurde.

Sophienplatz

….ist wohl nach der hl. Sophia von Rom oder nach der Hagia Sophia – der Göttin der Weisheit benannt?

Wohl sehr wahrscheinlich ist die Benennung des Platzes nach der Herzogin Sophie von Brandenburg, die mehrere Jahre in Rochlitz lebte.

Sophie von Brandenburg (geb.: 6.Juni 1568 in Brandenburg, gest.: 7.Dezember 1622 in Dresden)

Nach dem Tod ihres Ehemanns, der bereits mit 31 Jahren starb, wurde Sophie, gemeinsam mit Herzog Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar Regentin des Kurfürstentums für ihren ältesten Sohn.

Sophie war eine orthodoxe Lutheranerin und bekämpfte den Kryptokalvinismus in Sachsen. Nach Christians I. Tod im Jahr 1591 ließ sie dessen calvinistischen Kanzler Nikolaus Krell, einen Gegner der Lutherischen Orthodoxie, auf der Festung Königstein gefangensetzen und 1601 auf dem Dresdener Neumarkt hinrichten. In Anspielung auf die gläubige Witwe Judith im Buch Judit feierten die orthodoxen Lutheraner sie daraufhin als „Judith von Sachsen“.

Das Fraumutterhaus 1617.[1]
Als Witwe lebte Sophie bis 1602 auf Schloss Rochlitz, dann bis 1611 auf Schloss Colditz, das sie mit aufwändigen Gartenanlagen schmücken ließ, und später im sogenannten „Fraumutterhaus“ in Dresden. Mit dem Sophiendukaten ließ sie eine eigene Münze prägen und die alte Franziskanerkirche in Dresden wieder zum Gottesdienst herrichten (1599–1610), die nach ihrem Taufnamen Sophienkirche genannt wird.[2]

Von Kurfürstin und Herzogin Sophie hat außerdem Der Herzogin Garten in Dresden seinen Namen. Ferner ist die Große Prunkkassette der Kurfürstin Sophia nach ihr benannt – ein repräsentativer Schmuckkasten, der als eines der bedeutendsten Zeugnisse der deutschen Goldschmiedekunst der Spätrenaissance gilt und im Grünen Gewölbe ausgestellt ist. Sophie hatte ihn 1588 von ihrem Gatten als Weihnachtsgeschenk erhalten.

Sie starb 1622 auf Schloss Colditz.